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Lesen kann jeder lernen!

Fördermethode Lesen

Bei der in den Lesenestern eingesetzten Methode zum Lesen lernen handelt es sich um ein von Katrin Rabanus entwickeltes Lehrwerk, das in Kombination mit Lautgebärden nach Franz-Josef Koch von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet wird.

Die Rabanus-Methode

Die Fingerzeichen oder Lautgebärden sind das eindrücklichste Merkmal dieser Methode. Der Einsatz von Fingerzeichen ermöglicht eine Garantie für erfolgreiches Lesen lernen. Sie helfen den Kindern, besondere Hürden beim Lesen lernen zu überwinden.

 

Jedem Laut eines Buchstabens oder einer Buchstabengruppe ist eine Lautgebärde zugeordnet, die bei der Rabanus-Methode „Fingerzeichen“ genannt wird. Die Fingerzeichen werden als einfache Gesten vor dem Gesicht gebildet, während der jeweilige Laut gleichzeitig laut gesprochen wird.

Mit dieser Hilfestellung gelingt es den Kindern, ihre Schwierigkeiten zu meistern. Sie erfahren Sicherheit beim Übertragen von Buchstaben in Laute und beim Zusammenziehen von Lauten zu Wörtern.

Der Einsatz von Fingerzeichen und das laute Mitsprechen beim Lesen aktiviert mehrere Sinneskanäle gleichzeitig. Dadurch wird Gelerntes in mehreren Gedächtnisbereichen verknüpft und verfestigt.

 

Der dazugehörige Arbeitsblock „Lesespaß von A bis Z“ bildet die Arbeitsgrundlage für den Leselehrgang nach Rabanus. Jede Seite stellt eine abgeschlossene Übungseinheit dar und baut sowohl inhaltlich als auch methodisch auf dem Vorhergehenden auf. Auf jeweils sechs bis acht Seiten werden neue Buchstaben eingeführt und eingeübt.

 

Die Buchstabenfolge im „Lesespaß von A bis Z“ wird nicht in erster Linie durch die Buchstaben festgelegt, die man benötigt, um sinnvolle Wörter und Texte zu erstellen. Dem sinnentnehmenden Lesen wird in diesem Lehrwerk ein kompakter Vorkurs vorangestellt, in dem anhand von Silben und Silbenkombinationen die reine Technik des Lesevorgangs geübt wird. So orientiert sich die Buchstabenfolge daran, zunächst die technisch einfachsten Lautkombinationen zu vermitteln. Dabei folgt die Reihenfolge einer besonderen Systematik: Lang anklingende Konsonanten wie M, N oder S sind mit Vokalen weitaus einfacher zu verbinden als kurz klingende Konsonanten wie T, P, G oder K: L-A ist besser lesbar als T-A. Auf diese Weise erfahren lernschwache Kinder und Kinder mit Leseschwierigkeiten bis hin zur Legasthenie eine effektive Hilfestellung.

 

Aufbauend auf den Vorkurs folgen dann auch Übungen zur Sinnentnahme und zur Förderung der Lesegenauigkeit. Begleitende Übungen sowohl zum Rechtschreiben als auch zum Schönschreiben sind in das gesamte  Programm eingebettet.

Der Unterrichtsablauf

Das Kind erhält eine kleine Leseaufgabe und übt und wiederholt diese Aufgabe an drei verschiedenen Lesestationen. Durch lautes Lesen an den Stationen wird das Auslassen oder Verschlucken von Buchstaben verhindert. Zudem kann der eigene Leseprozess besser kontrolliert werden. Die Kinder erhalten Sicherheit und steigern ihr Lesetempo und ihre Motivation. Durch den häufigen Wechsel der Stationen wird dem Bewegungsdrang der Kinder Rechnung getragen. Wiederholung und Übung ergeben sich neben den Leseübungen an den Stationen auch durch den Aufbau der Lerneinheiten. So wird Neues immer wieder mit bereits Gelerntem verbunden.

 

Das Lesen lernen ist mit dem Schreiben lernen verbunden. Parallel zum Leselehrgang lernen die Kinder auch das Schreiben. Hiermit ist sowohl das orthografisch korrekte Schreiben als auch die richtige Schreibweise der einzelnen Buchstaben gemeint. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die Methode eine besonders gute Grundlage für die Rechtschreibkompetenz schafft.